Ohne drei, gespielt vier, verloren fünf
Volleyball-Herren erkämpfen sich ersten Punkt der neuen Saison
14.10.2015 - Volleyball Männer 1 (chs)
Auch drei Tage nach dem umkämpften Punktspiel bei Eintracht Frankfurt kann ich mich nicht so recht entscheiden, ob es ein gewonnener oder verlorener Punkt ist. Fakt ist aber, dass uns am Wochenende, unserem ersten Spieltag der neuen Saison, gleich drei von vier Angreifern über 1,80m gefehlt haben. Ohne Luis (Studienfahrt nach Kroatien), Micha (Dienstreise nach Spanien) und Stefan Hainer (Urlaub) fehlte den Römern sehr viel Angriffspower, so dass man schon fürchten müsste, dass es keine Punkte an diesem Sonntag geben würde. Als dann auch noch die Wahl verloren ging und wir die abendliche Sonne voll im Gesicht stehen hatten, sah es wirklich nicht gut aus.
Und dieses wirklich nicht gut Aussehen, bezieht sich leider auch auf den ersten Satz: Aus dem 1:4 konnten die Römer, mit lediglich sieben Feldspielern angereist, darunter drei Steller, zwar noch ein 6:6 machen. Danach fanden die Jungs um Trainerin Josi Petzsche aber schnell ins Spiel und spielten hoffnungslos unterlegene Römer in nur 15 Minuten mit 25:15 an die Wand.
Warme Worte und keine Sonne mehr in der Halle zeigten zunächst bis zum 2:7 auch im zweiten Durchgang keine Wirkung. Bis zum 12:15 erarbeiteten sich die Römer zwar immer wieder durch eine immer stärker werdende Abwehr Chancen, konnten diese aber nicht nutzen. Es war zwar auch im Blockspiel Besserung in Sicht, die sich aber erst ab einer Aufgabenserie von Spielertrainer Karsten zum 17:15 in zählbares auswerten lies. Fortan lief es auch optisch besser. Die Eintracht durch den plötzlich gestiegenen Druck unsicherer und fehleranfälliger. Verdient der 25:18-Satzausgleich nach 25 Minuten Kampf.
Nach dem Seitenwechsel sah es bis zum 4:4 auch so aus, als wären die Römer - u.a. mit zwei völlig neuen Feldspielern in der Startaufstellung - endlich im Spiel angekommen, als eine 7 Punkte-Aufschlagserie die Römerstädter Annahme völlig demontierte. Kam die Annahme mal, wusste der Steller damit nichts anzufangen und stand das Zuspiel mal ordentlich vor dem Netz, war der Angreifer verkehrt angelaufen oder schlug blindlings vor Frust in den gut stehenden Eintracht-Block. Auch wenn es gegen Ende ansehnlicher wurde - Satz drei ist ab da schnell erzählt: 19 Minuten, 17:25, 1:2 nach Sätzen.
Eintracht Frankfurt startete zunächst mit angezogener Handbremse in den vierten und möglichen letzten Satz. Erst ab 5:5 gelang ihnen, auch dank neuerlicher Probleme im Spielaufbau bei den Gästen, daraus mit 11:5 Kapital zu schlagen. Als auch die zweite Römerstädter Auszeit bei 11:19 keine Wirkung zeigte, schien das Spiel sang und klanglos verloren zu sein. Erst als Sergej bei 14:21 zum Aufschlag und damit auch auf seine Libero-bekannte Position fünf kam, drehten die Römer noch mal auf. Die Abwehr rund um Sergej kratzte, der Block rund um Jens Maibaum packte beherzter zu und Haase verteilte die Bälle so, dass auch Wiese gezielt die Frankfurter Abwehr düpieren konnte. Frankfurt konsterniert ob der emotionalen Stärke der Gäste gab über 21:19 und 22:24 die Satzführung aus der Hand. Debütant Jens trug mit fünf erfolgreichen Aufschlägen mit dazu bei, scheiterte aber beim entscheidenden Satzball dann doch an seinen Nerven - die Bierkasse freut's. Jetzt entwickelte sich eine Nervenschlacht. Die Römer hielten, nicht zu letzt durch frisches Zuspielblut und lauthalser, positiver Unterstützung von der Bank, die Fahne oben: 24:24, Eintracht gleicht aus, 25:24, Satzball, 25:25, Eintracht gleicht aus. Wiese mit zwei platzierten Aufschlägen, Karsten mit einem beherzten Block, die Eintracht Abwehr strauchelt... Nach 30 hart umkämpften Minuten 27:25 - Tie Break.
Der Tie Break wurde ein wahres Gefühlschaos. Bis 4:4 sah es gut aus, eine (von vielen) Fehlentscheidungen des Schiedsgerichtes, 4:8, Seitenwechsel, 7:12. Jetzt kam Jens wieder zum Aufschlag. Die Eintracht mit Problemen im Spielaufbau, die Römer wieder - wie auch in der Crunchtime des vierten Satzes - mit konzentrierter Blockarbeit und Feldabwehr, 10:12 - Auszeit Josi - 'nützt nix' - 12:12. Der Tie Break wird zum Showdown. Die Römer erinnern sich an die beiden Tie Break-Siege der Vorsaison und fassen Mut aus dem gedrehten vierten Satz. Die Eintracht-Bank konsterniert und fügt sich schon fast in ihr Schicksal. Bei 14:13 sogar Matchball für die Gäste. Doch ein gelungener Angriff der Eintracht, eine verkackte Annahme der Römer und dummerweise auch danach ein unentschlossener Angriff vom gleichen Pechvogel führten am Ende doch zum 14:16 und damit der ersten Niederlage.
Am Ende waren aber alle - gerade nach den Ausfällen und dem ersten und dritten Satz - froh, dass man der Eintracht einen Punkt abluchsen konnte. Dass es eine schwere Saison werden würde, wissen alle. Aber mit so viel Teamgeist und guter Stimmung - insbesondere von der Bank, von wo vor allem Stephan Conrad, trotz nur 26 gespielter Bälle, frenetisch anfeuerte - lässt auf die beiden Heimspieltage am 15. und 29. November hoffen.
Spiel in Zahlen | |||
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Eintracht Frankfurt III - Männer 1 | 3:2 | +15, -18, +17, -25, +14 | |
aktuelle Tabelle: Bezirksliga Ost |
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