Volleyball-Herren klammern sich an Strohhalm
Heimspiele begannen vielversprechend / zwei Tie Break-Niederlagen reichen nicht mehr für rettenden fünften Platz / Abstieg droht
01.02.2016 - Volleyball Männer 1 (chs)
Hochmotiviert, entspannt, freudig erregt und vor allem mit einem vollen Kader stellten sich unsere Volleyball-Herren am Sonntag dem Kampf um den Klassenerhalt. Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg im zweiten Spiel gegen die TG Bornheim musste her. Mit einem weiteren Sieg gegen Eintracht Frankfurt III könnte man sich vorzeitig vom Abstiegsplatz befreien.
Engagiert und couragiert ging es los wie die Feuerwehr. In einem der besten Saisonspiele kämpften die Hausherren um jeden Punkt und führten schnell mit 2-3 Punkten. Kleinere Fehler und Punkte für die Gäste wurden schnell wieder ausgebügelt und der alte Vorsprung wieder hergestellt. Bis zum 18:14 klappte das sehr gut. Danach kam Eintracht Frankfurt besser ins Spiel und die Römer wackelten. Bei 21:21 überholte die Eintracht und die Römer mussten sich gehörig anstrengen, um zum 23:23 und 24:24 auszugleichen, verloren aber dann auf der Zielgraden mit 24:26.
Im zweiten Satz war es knapper. Zwar führten die Römer im ersten Satzteil auch immer wieder mit 2-3 Bällen, aber auch die Eintracht konnte rund um die Mitte, immer mal wieder ausgleichen oder 1-2 Punkte vorlegen. Über 16:18, 21:19 und 21:23 gelang es den Römern aber diesmal auf der Zielgraden zu überholen und mit 25:23 den Satzausgleich herzustellen.
Satz drei begann einseitig: Die Römer mit guten Aufschlägen von Hainer und Martin und eine völlig überforderte Eintracht brachten schnell eine deutliche 13:1-Führung. Das war dann aber wohl zu deutlich. Die Anspannung ließ nach und das Spiel plätscherte so vor sich hin, so dass die Gäste sich wieder Selbstvertrauen holen konnten. Am Ende retteten die Hausherren die Führung mit 25:20 über die Zeit.
So langsam schlichen sich erste Kraft- und Ausdauer-Probleme ein, womit der Spielfluss endgültig gebrochen war. Über 2:9 und 13:23 entgleiste das Römerstädter Spiel völligst. Erst gegen Ende konnte man bis 18:25 nur noch etwas Boden gut machen.
Leider nicht mehr ganz so ansehnlich wie die ersten beiden Sätze entwickelte sich der Tie Break. Zunächst mit leichten Vorteilen für die Römer, die bis 7:5 auf einem guten Weg schienen, doch dann kippte das Spiel auf 7:9. Bis 11:11 konnte man noch dran bleiben, doch Kraft, Mut, Konzentration - all das, was am Anfang so gut aussah, war dahin und schließlich der Satz auch mit 12:15.
Mit einem Punkt im Rücken und damit Gleichstand in der Tabelle mit Bornheim ging es trotzdem voller Mut und Zuversicht ins entscheidende Spiel. Das Trainer-Gespann Karsten und Christoph entschied sich nach dem kräftezerrenden ersten Spiel, die Zuspieler zu entlasten und auf 5:1 umzustellen. Der erste Satz gestaltete sich offen. Beide Seiten gaben sich nichts, was Angriff, Fehler, Block und Lücke anging. Bis 15:15 war der Satz auch komplett ausgeglichen. Mit ein paar beherzten Aufschlägen, Angriffen und Blocks aber gelang es sich 2-3 Punkte heraus zu spielen und den ersten Durchgang mit 25:22 für sich zu entscheiden.
Die Römer waren darüber wieder im Spiel. Bornheim machte im Verlauf des zweiten Satzes einfach mehr Fehler. Eine Aufschlagserie von Sergej zum zwischenzeitlichen 14:8 ebnete den Weg für den 2:0-Satzgewinn. Über 19:12 ging es ungefährdet zum 25:17-Endstand.
Was dann geschah, bedarf vermutlich eher einer psychologischen Abhandlung denn eines Spielberichtes. Trotz der souveränen 2:0-Satz-Führung ging es vom 8:8 nur noch bergab. Über 8:13 und 10:20 war in 18 Minuten mit 13:25 das Selbstvertrauen verspielt.
Im vierten Satz hielt man sich noch bis 6:5, ehe daraus ein 6:11-Rückstand wurde. Auf 13:14 konnte man sich noch mal herankämpfen, doch dann riss der Faden völlig. In nur zwei weiteren Rotationen später stand man mit 16:25 und dem Rücken an der Wand.
Wer so eine Führung hergibt, hat meist im Tie Break nichts mehr zu melden. Die Kraft war hin, das Selbstvertrauen auch. In der Abwehr einen Schritt zu langsam, im Zuspiel zu unpräzise, im Angriff entweder mit der rohen Gewalt ins Netz oder Aus oder viel zu harmlos dem Gegner auf die Finger - es passte einfach nichts mehr. 1:6 und der Drops war gelutscht. Am Ende musste man sich mit 6:15 deutlich geschlagen geben.
Konsterniert mussten die Trainer feststellen, dass der Glaube allein dem Mannschaftsgeist fehlt. Im Sommer wird sicherlich massiv an der Kondition gearbeitet werden müssen und Erfolgserlebnisse müssen her. Denn Stimmungstechnisch war, insbesondere beim ersten Spiel, nach zwei drei Jahren des Gezankes rund um das Feld, nichts mehr auszusetzen.
Ob es sportlich nächstes Jahr in der Kreis- oder in der Bezirksliga weiter gehen wird, steht jetzt in den Sternen. Aufgrund der Konstellationen im Bezirk könnte es nach 14 Jahren erstmals wieder in die Kreisliga gehen - oder man kann zum Erhalt der Ligenstärke und Ermangelung an Aufstiegsberechtigten drin bleiben. Das wird sich aber wohl erst im Juni/Juli abschließend entscheiden.
Spiel in Zahlen | |||
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Männer 1 - Eintracht Frankfurt III | 2:3 | -24, +23, +20, -18, -12 | |
Männer 1 - TG Bornheim | 2:3 | +22, +17, -13, -16, -6 | |
aktuelle Tabelle: Bezirksliga Ost |
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